Zu Besuch in Bozen: Sehenswürdigkeiten von den Dolomiten bis zu Ötzi

Reich, schön und erfolgreich: Südtirol ist Italiens Musterkind. In den elf Regionen sprechen die Einwohner mehrheitlich Deutsch. Kein Wunder, dass es jährlich etwa drei Millionen deutsche Urlauber hierherzieht. Dazu kommen zwei große Attraktionen: Die Berge der Dolomiten, die von der UNESCO 2009 zum Welterbe erklärt wurden und mit 1.200 Pistenkilometern das größte Skigebiet der Welt darstellen. Außerdem bietet Bozen eine Sehenswürdigkeit, die nach ihrer Entdeckung 1991 weltweit für Furore sorgte. Die Rede ist von Ötzi, die 5.300 Jahre alte Gletschermumie ist im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen zu bestaunen.

Alter Mann mit vielen Fans – das Ötzi-Museum in Bozen

Der Mann aus dem Eis ist erstaunlich klein, aber beeindruckend anzusehen. Sein Fund war ein Glücksfall für die Forschung. Doch obwohl Wissenschaftler seinen genetischen Code entziffert haben, bleiben noch viele Fragen offen: Was sind das für rätselhafte Tätowierungen, die er trägt? Immerhin 61 Stück, vor allem im Lendenwirbelbereich. Und woher stammt die geheimnisvolle Schusswunde an seiner linken Schulter? Dass er ermordet wurde, ist mittlerweile klar. Aber wie kam es dazu? Der faszinierendste Tote, den die Menschheit kennt, lässt sich im Ötzi-Museum in Bozen bestaunen.

Bozen Shopping: Ein Engel für zu Hause

Nach einem Besuch des Museums ist eine Stärkung willkommen. Dazu laden etliche schöne Cafés in Bozens Altstadt ein. Die alte Handelsstadt ist heute noch ein Shoppingparadies – mit auffallend vielen Geschäften für Outdoor-Aktivitäten. Wandern und Radfahren sind die bevorzugten Sportarten in dieser Region. Wer zu lange im Café sitzt, bekommt regelrecht ein schlechtes Gewissen. Also auf zu einem Stadtbummel! Absolut sehenswert ist die Laubengasse. Große Teile des Mauerwerks stammen aus dem 13. Jahrhundert, wurden seither aber immer wieder umgebaut. Die Lauben sind – nach Ötzi – in Bozen die Sehenswürdigkeit schlechthin und seit jeher Mittelpunkt des Geschäftslebens. Neben Edelboutiquen und Feinkostläden gibt es kleine und feine Handwerksläden, beispielweise das Geschäft der Südtiroler Werkstätten. Hier lassen sich Handwerksprodukte wie Federkielstickereien und Holzschnitzereien erwerben.

Spazieren Sie weiter in Richtung Westen, mündet die Laubengasse in den Obstmarkt. Knackfrisches Ober und Gemüse, soweit das Auge reicht. Mit seinen vielen Ständen ist der Markt der bunteste Platz in Bozens Altstadt. Als Mitbringsel für zu Hause bieten sich Keramikfigürchen, die sogenannten Bozner Engel, an. Sie sind einem schlafenden Kind nachempfunden und stehen in fast jedem italienischen Haushalt. Ein Stück Kulturgut – wenn man’s mag.

Kulinarisches Bozen: Sehenswürdigkeiten machen Appetit

Das Museion ist ein futuristischer Tempel für moderne und zeitgenössischste Kunst, eine geschwungene Brücke führt über den Fluss Talfer zum imposanten Gebäude. Wegen der spektakulären Architektur lohnt zumindest ein Blick von außen.

Schöne Kirchen gehören ebenfalls zu Bozens Sehenswürdigkeiten, beispielweise der Dom sowie die Dominikanerkirche und die Kapuzinerkirche. Am späten Nachmittag ist Zeit für einen Aperitif, das ist typisch für Italien. Auf den Plätzen schimmert es nur so von rötlichen Aperol-Spritz- und gelblichen Weingläsern. Dazu isst nur eine Kleinigkeit wie Bruschetta oder Schinken, italienische Tapas sozusagen.

Wer in Italien ist, kommt an einer Pizza nicht vorbei. Bei Piero am Grieser Platz gibt es die beste der Stadt. Die regionale Küche will nach dem vielen Sightseeing auch entdeckt werden, Bozen und Südtirol sind reich an Spezialitäten: Deftige Speisen wie Schlutzkrapfen, Polenta, Gerstensuppe, Kasknödel und eine Brotzeit aus Schüttelbrot, Speck und Käse sorgen dafür, dass Sie womöglich etwas schwerer, aber um äußerst leckere Erlebnisse reicher nach Hause zurückkehren.

Bild: © picture alliance Mediennummer 99725539, Bozen Obstmarkt

Vom 28.11.2018  |  Kategorie: