Alba – Die Trüffel-Hauptstadt Italiens

Schwarzer Trüffel

Kostbar und köstlich: Trüffel

Wenn im Herbst die Trüffelsaison beginnt, dann werden im Piemont die Menschen unruhig. Die Jagdzeit auf den Schwarzen Diamanten beginnt.

Wer selbst auf Trüffelsuche geht, trifft seine Vorbereitungen ebenso wie diejenigen, deren Kerngeschäft andere Dinge sind.
In nahezu jedem Schaufenster findet man zu dieser Jahreszeit Trüffelprodukte, unabhängig davon ob Taschen, Brillen oder Kleidung verkauft werden. Keine Delikatesse, die hier nicht mit Trüffel verfeinert werden könnte: Reis, Polenta, Salami, Käse, Öl oder Pesto.

Der begehrteste aller Trüffel ist der weiße Alba-Trüffel. Wer ihn findet, kann das Geld dafür in Bündeln nach Hause tragen. Die traditionelle Trüffelmesse im Oktober/November in Alba sowie die zahlreichen Trüffelfesten in der Region Piemont ziehen Touristen und Gourmets aus der ganzen Welt an.

Den schwarzen Périgord-Trüffel findet man in Italien auch in der Toskana, in Umbrien, Ligurien, der Emilia-Romagna und in den Marken.

Italien setzt auf Trüffelhunde

Wer im Herbst frühmorgens mit einem Schwein an der Leine spazieren geht, dessen Absichten sind leicht zu erraten. Ein Trüffelsucher muss unauffällig und verschwiegen sein, sind doch die Fundstellen für den wertvollsten aller Pilze ein geldwertes Geheimnis.

Der Duft des Trüffels ähnelt dem Sexualhormon des brünstigen Ebers, deshalb findet das Schwein den stark duftenden Edelpilz. Allerdings schmeckt dem Schwein der Trüffel ebenso wie dem Menschen, und so besteht durchaus die Gefahr, dass der Trüffelsucher das Nachsehen hat. In seiner Begeisterung wühlt das Schwein außerdem den Boden derart auf, dass dort nichts mehr nachwächst.

Der Trüffelhund hingegen hat viele Vorteile. Ein Spaziergang mit ihm ist immer ein Vergnügen (und absolut unauffällig), egal zu welcher Jahres- oder Uhrzeit. Er zeigt viel Ausdauer, gräbt den Boden nicht um – und das Beste: Er findet keinerlei Geschmack am Trüffel. Vielmehr spekuliert er auf das Leckerli, das es gibt, wenn er seine Nase auf die Stelle drückt, unter der ein Trüffel verborgen ist.

Trüffel in der Küche

Es ist erstaunlich, dass ein so unscheinbares Produkt derartige Gaumenfreuden und Verzückung auslösen kann. Bereits wenige hauchzarte Trüffelspäne veredeln jedes Gericht. Feucht und schwarz kommt er aus der Erde. Egal wie groß, er ist immer wertvoll.

Schwarzer Trüffel schmeckt intensiv und kräftig Geschmack und duftet nur wenig. Wird er erhitzt, gibt er seinen Geschmack an andere Zutaten ab. Er eignet sich daher zum Mitkochen und für Schmorgerichte.

Der weiße Trüffel duftet betörend, ist aber milder im Geschmack. Er wird niemals mitgekocht, sondern erst nach dem Servieren über das fertige Gericht gehobelt.

Ein sehr guter Geschmacksträger für Trüffel ist Fett. Daher wird er häufig mit Öl, Butter oder Mayonnaise kombiniert. In Verbindung mit Pasta und Ravioli ist er unschlagbar, ebenso köstlich schmeckt er zu Kartoffeln, Ei, Käse und Fleisch.
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Vom 02.06.2015  |  Kategorie: