Balsamico: Wie man echten italienischen Balsamessig erkennt

Balsamico: Wie man echten italienischen Balsamessig erkennt

Typisch für den Balsamico ist die dunkelbraune Farbe und eine feine Säure.

Zu Vorspeisen, in Dressings, zu deftigen Hauptgerichten mit Fleisch oder auch mal zum Dolci – Aceto Balsamico verfeinert unterschiedlichste Gerichte.

Typisch für den Balsamico sind seine dunkelbraune Farbe und der fein-saure, manchmal süßliche Geschmack. Wer schon einmal vor einem Regal mit verschiedenen Essigsorten stand, wird gemerkt haben: Die Balsamico-Auswahl ist groß. Wir verraten, was einen einfachen Aceto Balsamico von einem edlen Aceto Balsamico Tradizionale di Modena unterscheidet und woran man wirklich guten Balsamessig erkennt.

Massenware: Aceto Balsamico

Die Bezeichnung Aceto Balsamico ist rechtlich nicht geschützt und sagt nichts über die Herkunft des Essigs aus. Auch Balsamessige aus Deutschland und Asien dürfen sich Aceto Balsamico nennen, weil es keine einheitlichen Qualitätskriterien gibt. Während ein echter italienischer Balsamico-Essig hauptsächlich aus Traubenmost besteht, kann ein einfacher Aceto Balsamico herkömmlichen Weinessig als Grundlage haben und mit Zuckercouleur braun eingefärbt sein.

DOP-Produkt: Aceto Balsamico di Modena

Aceto Balsamico mit der Zusatzbezeichnung „di Modena“ darf nur in den Regionen Modena und Reggio Emilia hergestellt werden und muss mindestens 60 Tage gereift sein. Trotz geschützter geografischer Angabe, der Denominazione d’Origine Protetta (DOP), kann ein Aceto Balsamico di Modena mit anderen Essigen und Farbstoffen versetzt sein. Studieren Sie die Zutatenliste: Steht Traubenmost oder Traubenmostkonzentrat noch vor Weinessig, haben Sie ein vergleichsweise gutes Produkt erwischt. Zusätzlich sollte das DOP-Siegel auf der Flasche zu sehen sein.

Luxusvariante: Aceto Balsamico Tradizionale

Als Luxusvariante unter den Balsamessigen gilt der Aceto Balsamico Tradizionale. Dieser konzentrierte Balsamessig stammt ebenfalls aus Modena oder Reggio Emilia und wird daher meist unter der DOP-Bezeichnung Aceto Balsamico Tradizionale di Modena geführt. Solch ein Balsamico-Essig darf nur aus regionalen Zutaten gewonnen werden. Genauer gesagt: Nur bestimmte Traubensorten wie Trebbiano, Lambrusco und Sauvignon aus Emilia-Romagna dürfen für die Herstellung eines Aceto Balsamico Tradizionale eingekocht werden. Ohne die Zugabe von Konservierungs- und Farbstoffen reift dieser traditionell hergestellte Aceto Balsamico mindestens zwölf Jahre in Holzfässern aus Eiche, Kastanie oder Kirsche. Dauert die Reifezeit des traditionellen Balsamessigs sogar 25 Jahre, erhält er das Prädikat „extra vecchio“.

Aceto Balsamico Tradizionale entwickelt während der Reifung ein intensiv fruchtiges und leicht süßliches Aroma. Seine Konsistenz ist am Ende kaum mehr flüssig, sondern ähnelt Sirup. Weil über die Jahre ein Großteil der Flüssigkeit verdunstet, können nur kleine Mengen verkauft werden. Eine 100-Milliliter-Flasche Aceto Balsamico Tradizionale ist deshalb um ein Vielfaches teurer als eine 500-Milliliter-Flasche Aceto Balsamico di Modena. Allerdings bleibt ein traditioneller Balsamessig geöffnet nahezu unbegrenzt haltbar. Zum Kochen ist ein echter Balsamico, der meist in rundlichen Flaschen verkauft wird, zu schade. Vielmehr sollten Sie das feine Aroma pur genießen, zum Beispiel zu frischen Vorspeisen oder zu Desserts.

Bild: © Fotolia, 86810410, megakunstfoto

Vom 10.03.2017  |  Kategorie: