Pasta alla Chitarra – Nudeln mit Musik

Tradition verpflichtet: Pasta alla Chitarra aus den Abruzzen

Wer die italienische Lebensweise kennt und schätzt, der weiß, wie wichtig Tradition in Italien ist. Das ist in den Abruzzen nicht anders als in anderen Regionen Italiens. Auch im Essen zeigt sich das. In den Abruzzen ist eine Nudelspezialität beheimatet, die es sonst nirgendwo gibt und die sich trotzdem oder gerade deswegen bei Feinschmeckern großer Beliebtheit erfreut.

Im Prinzip sind die „Pasta alla Chitarra“ den Spaghetti sehr ähnlich, sind aber im Querschnitt quadratisch. Traditionell werden sie auf Bronze gezogen und entwickeln dadurch ein ganz besonderes Aroma. Die Pasta alla Chitarra passt hervorragend zu Saucen aus Meeresfrüchten, zu Kalbsragout oder Fleischbällchen. Auch eine Sauce mit Entenbrust oder die traditionelle Tomatensauce werden gerne dazu gereicht. 

Ein Teil der regionalen Identität 

In den Abruzzen ist man stolz auf die Heimat und die lieb gewonnenen Traditionen. Dazu gehört auch das sonntägliche Familienmahl, der „Pranzo Domenicale“. Hier kommen die Familien im klassischen Sinn zusammen, mehrere Generationen treffen sich, das Haus ist voll, man trifft und unterhält sich.

Eigentlich genau so, wie man es aus unzähligen italienischen Filmen kennt, aber als Klischee abgetan hat. Hier wird es noch gelebt. In vielen Familien gehört zum Pranzo die Pasta alla Chitarra einfach dazu.

Sie ist nicht einfach zuzubereiten, gerade wenn man sie selber macht. Dazu sollte man wissen, dass die Pasta bei Zimmertemperatur getrocknet wird, um ihr eine besonders poröse Oberfläche zu verleihen. Das dauert zwar mehr als zwei Tage, sorgt aber dafür, dass die Pasta mehr Sauce aufnehmen kann. Bei den gehaltvollen und leckeren Saucen der Region ist es kein Wunder, dass die Menschen so viel wie möglich davon genießen wollen.

Genau so gehören auch die Arrosticini einfach dazu: gegrillte Schafsspieße. Sie gehören zu den Abruzzen wie der Nationalpark „Gran Sasso“, die erlesenen Weine und eben die Pasta alla Chitarra. 

Pastaspezialitäten aus den Abruzzen 

@ Bildquelle: Getty Image

Die Abruzzen wären kein Teil Italiens, wenn es auch die klassischen Spaghetti nicht gäbe. Ebenfalls schwarze Spaghetti (gefärbt mit Tintenfischtinte), Linguini oder Bucatini sind hier zu Hause. Traditionell werden alle Nudeln ausschließlich mit regionalen Zutaten hergestellt.

Die Pasta alla Chitarra sind hierbei eine Nudelspezialität, die original aus den Abruzzen stammt. Der Name, der übersetzt so viel bedeutet wie „Pasta auf der Gitarre“, stammt von dem speziellen Holzrahmen, über den mehrere Drähte gespannt sind. Dadurch ähnelt das Gerät einer Gitarre. Durch die Drähte wird der Pastateig gepresst, dadurch entstehen die quadratischen Nudeln. Jede ein Unikat.

Rustichella d’Abruzzo – der regional verwurzelte Hersteller für Kenner 

@ Bildquelle: Andronaco

Seit 1924 produziert die Manufaktur Rustichella d’Abruzzo bereits in Pianelle in den Abruzzen. Als Pastificio Gaetano Sergiacomo gegründet, wurde aus dem kleinen Familienbetrieb inzwischen ein weltweit führender Hersteller hochwertiger Pasta, der von höchst angesehenen Köchen geliebt wird.

Alle Nudeln werden ausschließlich mit regionalen und naturnahen Zutaten hergestellt und nach bewährten Rezepten zubereitet. Wenn Wasser benötigt wird, wird das Felsquellwasser aus dem Ort genommen. Das Rezept für die Pasta alla Chitarra geht übrigens auf die Tante des Firmengründers Gaetano Sergiacomo zurück und hat sich in den letzten fast hundert Jahren im Wesentlichen nicht verändert.

Vom 31.05.2022  |  Kategorie: