Wie trinke ich einen Espresso „typisch italienisch“?

Einen Espresso „typisch italienisch“ auch daheim genießen

Der typisch italienische Espressokocher von Bialetti.

Zwar ist der Espresso so typisch italienisch wie kaum eine andere Spezialität aus dem großartigen Land am Mittelmeer. Aber dennoch ist es nicht leicht, diesen kleinen Kaffee – italienisch: „Caffé“ – zu Hause so zuzubereiten, dass er schmeckt wie in einer Bar auf einer stimmungsvollen Piazza.

Die erste Voraussetzung für das Gelingen ist die richtige Kaffeesorte, die darüber hinaus auch im richtigen Verfahren optimal geröstet wurde. Fehlen noch ein Mahlwerk, einen Espressokocher, etwas Übung und der Weg zum typisch italienischen Espresso aus der heimischen Küche ist frei. Damit das gelingt, gibt es einige wichtige Dinge, die es zu beachten gilt.

Der richtige Kaffee für den optimalen Genuss

Ganze Espresso Bohnen von Kimbo für einen Caffè Crema Classico.

Für den typisch italienischen Espresso sollte man einen Kaffee benutzen, der auf der Packung den Vermerk “tostatura lentamente” trägt. Das weist darauf hin, das der Rohkaffee auf handwerklich traditionelle Art in einer Trommel geröstet wurde. Dieser schonende Prozess dauert relativ lange und der Rohkaffee wird dabei einer Temperatur von maximal 225 Grad ausgesetzt.

Im Gegensatz dazu wird bei der industriellen Röstung mit Temperaturen von bis zu 800 Grad und deutlich kürzeren Röstzeiten gearbeitet. Diese Kaffeesorten haben in der Regel eine deutlich geringere Geschmackstiefe. Die Dauer des Röstvorgangs ist in den einzelnen italienischen Regionen sehr unterschiedlich. Je weiter südlich der Rohkaffee verarbeitet wird, desto länger die Röstdauer und entsprechend kräftiger ist der Kaffee. 

Die Kunst der Zubereitung

Unerlässlich für den typisch italienischen Espresso ist ein Mahlwerk, mit dem jeweils nur die aktuell benötigte Menge frisch gemahlen wird. Denn in gemahlenem Kaffee verflüchtigen sich die Aromen schon nach sehr kurzer Zeit. Sehr wichtig ist die Menge des Kaffeepulvers. Das Volumenverhältnis zwischen dem eingesetzten Kaffeemehl und dem fertig zubereiteten Espresso sollte etwa 1:2 betragen. Das Angebot an Espressomaschinen für den häuslichen Gebrauch ist ebenso vielfältig wie unübersichtlich. Je automatisierter der Brühvorgang abläuft, desto geringer sind die Einflussmöglichkeiten auf das Volumen und die Intensität des Geschmacks.

Es ist sicherlich eine gute Idee, sich an den eindrucksvollen Siebträgermaschinen zu orientieren, die in jeder italienischen Bar bewundernde Blicke auf sich ziehen. Dort wird bei der Zubereitung heißer Wasserdampf durch das Kaffeemehl gepresst. Er löst alle Aromastoffe, kühlt ab und tropft als tiefdunkle Flüssigkeit in die kleine Espressotasse. Auch für die heimische Küche gibt es diese Siebträgermaschinen. Natürlich sind sie deutlich kleiner, bieten aber die gleichen individuellen Möglichkeiten für die Zubereitung. Man kann selbst die Temperatur, den Dampfdruck und die Schnelligkeit des Brühvorgangs beeinflussen. Und nach einiger Übung auch daheim einen typisch italienischen Espresso genießen.

Vom 30.06.2022  |  Kategorie: