Wein aus dem Aostatal: Steile Terrassen im Valle d’Aosta

Wein aus dem Aostatal: Steile Terrassen im Valle d'Aosta
Der Wein aus dem Aostatal in Nordwest-Italien wächst nicht nur sprichwörtlich über sich hinaus. Die extreme Höhe der Anbauflächen in der Alpenregion (bis zu über tausend Meter) macht die Aostatal-Weine besonders. Mehr über die Rebsorten und Weine im Weinbaugebiet Aostatal erfahren Sie hier.

Hintergründe über das Aostatal

Das gebirgige Aostatal im Nordwesten von Italien ist mit 3.262 Quadratkilometern etwa so groß wie das Saarland und Hamburg zusammen. Mitten durch das Tal fließt der Fluss Dora Baltea und grenzt die kleinen, mitunter sehr steilen, felsigen und terrassenartig angelegten Weinberge voneinander ab.

Die Region teilt sich eine Grenze mit der Schweiz im Norden und mit Frankreich im Westen. Im Süden und Osten umschließt das Piemont das Weinbaugebiet Aostatal, das die flächen- und bevölkerungsmäßig kleinste der autonomen Region Italiens ist. Die knapp 127.000 Einwohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Tourismus.

Besucher erfreuen sich an malerischen Bergseen wie dem Lago Blu sowie an traumhaften Weinbergen wie dem Saint-Piere. In Sichtweite dahinter liegen die Alpen mit dem 4.810 Meter hohen Mont Blanc. Möchte man hinaufsteigen, beginnt die Tour im Örtchen Courmayeur, einem bekannten Weinbaugebiet im Aostatal.

DOC-Weine aus dem Valle d’Aosta

Die gesamte Region heißt Valle d’Aosta auf Italienisch und ist eine der höchstgelegensten Weinregionen Europas. Die Weine im Aostatal zeichnen sich durch ihre steilen Anbauflächen auf etwa 800 bis 1.300 Metern aus. Das Klima ist eher kühl, der Winter lang und der Sommer in der Regel kurz. 99 Prozent der Weine aus dem Valle d’Aosta sind Qualitätsweine, Aostatal-Weine gehören also nicht zur absoluten Spitzenklasse. Seit 1971 trägt so gut wie jeder Wein aus dem Aostatal das DOC-Prädikat, was einer „kontrollierten Ursprungsbezeichnung“ entspricht und für „Denominazione di origine controllata“ steht. Mit dem Prädikat wird sichergestellt, welche Rebsorten wo genau angebaut werden dürfen.

Rot und weiß: Rebsorten für den Aostatal-Wein

Die beiden Rotweinsorten Petit Rouge und Vien de Nus stehen quasi synonym für den Wein aus dem Aostatal. Petit Rouge bildet die Grundlage für die Sorten Enfer d’Arvier, Torrette und Chambave Rouge (Rosso). Vien de Nus wird häufig mit Petit-Rouge- oder Pinot Noir-Trauben verschnitten. Heraus kommen feine Weine wie Arnad-Montjovet oder Donnaz.

Im Aostatal werden selbstverständlich auch frische Weißweine wie Prié Blanc und Blanc de Morgex et de La Salle produziert. Die zugelassenen Rebsorten für die Weinproduktion im Aostatal umfasst außerdem die Rebsorten:

  • Bonda
  • Chardonnay
  • Cornalin d’Aoste
  • Crovassa
  • Fumin
  • Gamaret
  • Mayolet
  • Merlot
  • Moscato bianco (Muscat petit grain)
  • Müller Thurgau
  • Gamay
  • Gewürztraminer
  • Pinot bianco (blanc)
  • Pinot nero (noir)
  • Pinot grigio (gris)
  • Nebbiolo
  • Petite Arvine
  • Prëmetta
  • Rouge du Pays
  • Syrah
  • Vuillermin

Mindestens 85 Prozent der genannten Rebsorten müssen tatsächlich im Wein vorhanden sein, lediglich 15 Prozent dürfen von anderen im Valle d’Aosta zum Anbau zugelassenen Reben stammen.

Weinbaugebiete im Aostatal

Die gesamte Rebfläche der Weinbauregion Valle d’Aosta beläuft sich auf 169 Hektar. Im Jahr 2015 produzierten die Weingüter im Aostatal knapp 12.000 Hektoliter DOC-Wein. Die bedeutendsten Weinbaugebiete sind:

  • Arnad-Montjovet
  • Blanc de Morgex et de La Salle – hier befinden sich die höchstgelegenen Weinberge Europas
  • Chambave
  • Donnas
  • Enfer d’Arvier
  • Nus
  • Torrette


Bild:© Fotolia, 150129318, Torsten Becker

Vom 29.12.2017  |  Kategorie: