Venetien – Weinregion und Heimat herrlicher Sommerweine
Der Glanz der alten Weinstädte
Ob Prosecco, Lugana oder Soave – die Heimat dieser weltbekannten Weine liegt in der norditalienischen Weinregion Venetien. Noch heute spürt man den Glanz des alten Venedigs, wenn man durch die Gassen der Lagunen-Stadt schlendert. Und so verwundert es kaum, dass die Republik Venedig im Mittelalter Handelsknotenpunkt für ganz Italien war. Immer mit an Bord der Schiffe, die in Venedig anlegten und wieder abfuhren, war Wein – als Handelsgut, aber auch als Proviant. Davon profitierte nicht nur Venedig, sondern auch die Region, die heute Venetien genannt wird.
Die besondere Qualität sowie die Vielfalt der venetischen Weine lässt sich auf die spezielle Geographie der Region zurückführen. So ziehen sich ausgehend von den Dolomiten über die Po-Ebene und den Gardasee sowie die Adria-Küste sehr unterschiedliche Landschaftsformen und Klimaregionen. Als besonders fruchtbar und daher ertragreich gelten zum Beispiel die schlammigen Böden in der Po-Ebene. Grund genug, sich diese facettenreiche Heimat guter Weine genauer anzuschauen.
Reiche Vielfalt an Aromen und Geschmäckern
Die bekanntesten Anbaugebiete Venetiens sind längst international verbreitet und bekannt. Eines der Anbaugebiete, die die Weinregion im Norden Italiens weltbekannt gemacht hat, liegt im Nordwesten von Verona. Die Weingärten von Valpolicella reichen bis in die Ausläufer der Dolomiten, weshalb die Böden viel Kalkstein, Lehm und vulkanisches Gestein aufweisen. Hier entstehen der fruchtig-süffige DOC Valpolicella und der aus den gleichen Trauben hergestellte, aber nach roten Beeren und Gewürzen schmeckende Amarone della Valpolicella DOCG.
Bekannt für seine tollen Amarone-Weine ist zum Beispiel das Weingut Masi. Ihr intensives Aroma erhalten die Rotweine durch die besondere Herstellungsweise, bei der die Trauben über mehrere Monate luftgetrocknet werden. Zwei weitere sehr anerkannte Weingüter im Valpolicella-Gebiet sind Allegrini sowie das Weingut Tenuta Sant Antonio der Gebrüder Castagnedi.
Die weiße Seite Veneziens zeigt sich östlich von Verona im Soave, der aus der weißen Rebsorte Garganega gekeltert wird. Süße Aromen von Birnen, Äpfeln und Aprikosen dominieren das Geschmackserlebnis dieses Weins. Im Südosten des Gardasees findet man das Weinanbaugebiet Bardolino, das den gleichnamigen Rotwein produziert. Sein anhaltendes Kirscharoma mit wenig Tannin und Säure findet vor allem bei Freunden leichter Rotweine Anklang.
Ein guter Bardolino entsteht unter anderem auf dem familiengeführten und direkt am Gardasee liegenden Weingut Lenotti. Zur Popularität der Weine vom Gardasee hat auch das Weingut Zenato beigetragen. Am südöstlichen Ufer des Sees unweit von San Benedetto di Lugana gelegen, gedeihen hier vor allem die Rebsorte Trebbiano di Lugana sowie die in Venetien heimischen Arten Corvina und Rondinella.
Herzstück der Schaumweinproduktion in Venetien ist natürlich der Prosecco. Er entsteht beispielsweise in den vor den Alpen liegenden Weinanbaugebieten Treviso und Valdobbiadene. Weingüter wie Carpenè Malvolti, Maschio oder Bellussi keltern einen Wein, der in Ansehen und Charakter weltweit einmalig ist.
Leichte Weine, perfekt für den Sommer
Herrlich frisch und geradezu sommerlich präsentieren sich Weine aus Venetien, die aus den Rebsorten Trebbiano (Lugana) oder Glera (Prosecco) entstehen. Während die Trebbiano-Traube Weine mit hellen, saftigen Fruchtnoten ohne allzu viel Säure hervorbringt, reift die Glera-Traube spät und enthält bei der Ernte genug von der für Schaumwein wichtigen Säure.