Grande Amore & Dolce Vita – Italien, Deine Klischees

Ciabatta - typisch italienisch

Ein frisch gebackenes Ciabatta darf nicht fehlen.

Vino! Pasta! Amore! Bella Italia ist mit so vielen Klischees behaftet, wie der Strand von Rimini Sandkörner vorweisen kann. Drei Vorurteile, an denen auch ein bisschen was dran ist, lesen Sie hier:

Latin Lover: Italiener sind besonders leidenschaftlich

Deutsche Frauen lieben italienische Männer. Sie verkörpern scheinbar alles, was der nüchterne Deutsche einfach nicht bieten kann: Wilde Leidenschaft, bezaubernde Romantik, große Emotionen! Hinzu kommt, dass der gut gekleidete Latin Lover nicht nur stets Bella Figura macht, sondern auch die schönste Sprache der Welt spricht. Wenn er also „ti amo“ haucht und sich selbst seine Steuererklärung liest, als sei sie eine Arie aus La Traviata, ist es praktisch um jede Frau geschehen. Fürs erste. Denn oft folgt die Ernüchterung. Wenn nämlich klar wird, dass Casanova eigentlich nur eine liebt: seine Mamma.

Die Italiener essen und trinken den ganzen Tag lang

Italiener sitzen den lieben langen Tag lang mit Freunden und Familie an rustikalen Holztafeln wild gestikulierend und konsumieren viel Pasta und Vino? Stimmt fast. Italiener lieben das Essen. Sie sitzen auch gern mit vielen Menschen an einem Tisch. Sie sprechen laut – und mit den Händen. Sie nehmen sich Zeit fürs Essen und reden auch gern über das, was sie verspeisen. Sie tun es nur nicht den ganzen Tag lang, sondern einmal am Tag ausgiebig. Liebe geht eben durch den Magen, Genuss ist schöner als Kalorienzählen. Schaut man über den Tellerrand hinaus, wird auch schnell klar, dass die italienische Küche weit mehr als „nur“ Pasta zu bieten hat. Der Weinverbrauch in Italien ist übrigens nur geringfügig höher als in Deutschland: In Italien wurden im vergangenen Jahr 20,4 Millionen Hektoliter Wein verbraucht – bei uns 20,2 Millionen. Allerdings leben in Deutschland auch 20 Millionen Menschen mehr.

Hupen, drängeln, fluchen: Autofahren in Italien

Als Deutscher in Italien Auto zu fahren, kann schon an Herz und Nieren gehen. Alle Verkehrsregeln scheinen außer Kraft gesetzt zu sein; rote Ampeln, Zebrastreifen, rechts vor links – niente, die Italiener hupen sich durch den Verkehr. Eine Umfrage zum Autofahren in sieben europäischen Ländern bestätigt viele Klischees. Laut des französischen Meinungsforschungsinstituts Ipsos sind die Schweden die umsichtigsten Autofahrer und den Italienern haftet der Ruf der Verkehrsrowdys an. Mit 50 Prozent der Nennungen landete Italien als Land mit den verantwortungslosesten Fahrern klar an der Spitze des Rankings. Die Italiener selbst zeigen sich zumindest teilweise einsichtig: 71 Prozent von ihnen bezeichneten ihre Landsleute als die verantwortungslosesten Fahrer. Aber: Es wären keine Italiener, wenn sie nicht von ihren eigenen Fahrkünsten wiederum überzeugt wären: Die Italiener gaben sich auf einer Skala von null bis zehn im Durchschnitt acht Punkte für die eigenen Fahrkünste. Damit sind sie die selbstbewussteste Nation in der Umfrage. Dann ist doch alles wieder tutto bene, bella Italia!

 

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Vom 30.10.2015  |  Kategorie: