Kulinarisch unterwegs in Mailand: Tipps für ein stilvolles Abendmahl

Piazza del Duomo in Mailand

Sonnenaufgang auf dem Piazza del Duomo

In der Modemetropole Mailand ist immer etwas los! Nicht nur die Flagship-Stores international bekannter Designer brummen – auch die Restaurants servieren immer wieder neue Trends.

Die klassische italienische Küche wird dabei in der lombardischen Hauptstadt genauso wenig aus den Augen gelassen wie die typische italienische Eleganz bei den Kollektionen von Armani, Prada und Dolce & Gabbana. Unsere Tipps machen Mailand schmackhaft.

Saftige Preise, saftige Speisen

Genießer kommen in der 1,3-Millionen-Metropole Mailand auf ihre Kosten – im wahrsten Sinne: Die Preise in den noblen Restaurants im Zentrum der Stadt rund um den Mailänder Dom sind saftig – genauso wie die dort angebotenen Spezialitäten. Dazu zählt etwa Ossobuco. Die in Scheiben geschnittene Kalbshaxe wird in Kalbsfond und Weißwein geschmort und traditionell „alla milanese“ mit Suppengrün, Tomaten und der Würzmischung Gremolata (Petersilie, Zitrone, Knoblauch, Sardellen) verfeinert. Dazu passt hervorragend ein Risotto mit Reissorten aus der Mailänder Umgebung. Arborio, Vialone oder Carnaroli werden nach Mailänder Art mit Butter und Zwiebeln gedünstet, mit Safran – dem teuersten Gewürz der Welt – gekocht und zum Schluss mit Parmesanspänen (natürlich die lombardische Parmigiano-Variante Grana!) bestreut. Ein köstliches Gericht, das nie aus der Mode kommt!

Ebenfalls saftig: der Brasato alla milanese. Der Rinderschmorbraten gart in knapp einem Liter Montepulciano oder Barbera D’Alba und zergeht anschließend mit der dunklen Soße auf der Zunge. Ein ähnlich herzhafter Tipp aus Mailand ist Cassoeula. Die Lombarden verspeisen den Eintopf aus Schweinefleisch, fetten Würstchen und Wirsing mit Vorliebe im Winter. Dazu reichen sie die berühmte Polenta. Die goldgelb gebratenen Maisgrießbreischeiben werden in Spitzenrestaurants in Mailand aber auch gern als eigenständige Speise serviert. Zusammen mit zerlassener Butter, Grana und edlen Trüffelscheiben wird daraus ein exquisites Gericht.

Mailand: Tipps fürs Sightseeing

Exquisit sind auch die Sehenswürdigkeiten in Mailand. Als Inbegriff des kulturellen Lebens gilt die Scala in Mailand. Das Opernhaus (eigentlich Teatro alla Scala) war eines der ersten Gebäude, das nach Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut wurde. Von dort aus sind es nur wenige Meter zu hochexklusiven Shoppingmeilen wie der Via Monte Napoleone, wo Luxuslabels auch abseits der Mailänder Modewoche locken. Ein exklusiver Mailand-Tipp: Betritt man den Herrenladen von Dolce & Gabbana (Corso Venezia 15), finden sich dort jedoch nicht nur Anzüge, Krawatten und Hemden, sondern auch die „Bar Martini“. Das Lokal dient als Besprechungsraum für Italiens Modemacher. Ein Aperitif und feine Häppchen bekommen aber auch Touristen im rot-schwarzen Ambiente serviert.

In der entgegengesetzten Richtung vom Opernhaus in Mailand gelangt man zum Dom und von dort zu unzähligen Restaurants und Bars. Gastronomisch interessierte Besucher nehmen an einer kulinarischen Stadtführung durch Mailand teil. Wer in Mailand interessante Orte sowie Insider-Tipps für Mailand sucht, wird dabei mit Sicherheit fündig!

Mailand ist eine Stadt für Entdecker. Die verwinkelten Gassen und historischen Bauten bieten Einblicke in die Vergangenheit der Stadt: Von der Römerzeit im Zentrum über das Mittelalter bis hin zur spanischen Herrschaft in den äußeren Teilen Mailands lässt sich die Historie der Stadt fußläufig hervorragend nachvollziehen.

Wer sich intensiver für die Geschichte der Stadt interessiert, hat bei rund 40 Museen in Mailand eine riesige Auswahl. Neben Wissenschaft, Wirtschafts- und Kulturgeschichte gibt es vor allem spannende Kunstschätze zu sehen: Leonardo da Vinci malte von 1495 bis 1497 an die Wand des damaligen Refektoriums des Dominikanerklosters am Piazza Santa Maria delle Grazie das „Abendmahl“ („Cenacolo“) von Jesus und seinen Jüngern. Um das mehrfach restaurierte Gemälde zu bestaunen, müssen Touristen sich jedoch vorab telefonisch (unter +39 0289 421 146) oder im Internet (www.cenacolovinciano.org) anmelden. Für acht Euro darf man dann zusammen mit etwa 25 anderen Besuchern für 15 Minuten das gut vier Meter mal neun Meter große Stück (Kunst-)Geschichte betrachten.

„Abendmahl“ in Mailand – Tipps für Feinschmecker

Weniger Planung erfordert das eigene Abendmahl in Mailand. In Gourmetrestaurants im Zentrum empfiehlt sich aber eine Tischreservierung. Zwei kulinarische Top-Tipps für Mailand sind das moderne „Trussardi alla Scala“ (Piazza della Scala 5) und das gediegene „Cracco Peck“ (Via Hugo 4). Spontaner klappt es in Lokalen außerhalb des Zentrums. Üblicherweise trifft man sich in Italien erst recht spät zum Essen: Abends steht das Mehrgangmenü zwischen 19.30 und 22.30 Uhr an.

Gestartet wird zum Beispiel mit einem hauchdünn geschnittenen Bresaola als Antipasto. Das Carpaccio des marinierten und getrockneten Rindfleischs harmoniert perfekt mit ein paar Tropfen Olivenöl, etwas Zitronensaft, frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Grana. Danach bietet sich Pasta, ein Reisgericht oder eine Suppe an. Genauso typisch wie Risotto mit Safran oder Polenta sind Minestrone alla lombarda und Tortellini. Die Gemüsesuppe wird mit Reis und gerösteten Brotwürfeln serviert, die Teigtäschchen mit dem Blauschimmelkäse Gorgonzola oder Kürbis. Gorgonzola ist ohnehin eine Spezialität in der Lombardei: Der würzige Käse wird nicht nur in Nudelgerichten verarbeitet, sondern auch pur mit Raddicchio, Birne, Apfel oder Pfirsich gegessen. Auf einer Käseplatte zum Abschluss des Menüs findet sich in Mailand sicherlich auch der Taleggio, ein norditalienischer Weichkäse. Doch davor dürfen Feinschmecker sich nicht den Hauptgang mit Contorno (Beilage) entgehen lassen. Fleischliebhaber lassen sich in Mailand Cotoletta milanese (auch Costoletta alla milenese) auftischen. Das Mailänder Kotelett gleicht einem panierten Kalbschnitzel und diente dem Wiener Schnitzel einst als Vorbild.

Nicht ganz so bekannt ist der Busecca, ein deftiger Eintopf mit Kutteln und weißen Bohnen. Auch frischer Fisch steht in Mailand nahezu überall auf der Karte. Eine Spezialität vom Gardasee schwappte ebenfalls in Mailands Küchen: Der Luccio alla gardesana (Hecht) wird mit Gemüse, Kapern und Oliven zubereitet. Um das cena (Abendessen) abzurunden, verputzt man noch ein dolce (Dessert). Manchmal tut es ein Amaretti, der kleine runde Mandelkeks zum Espresso, mal muss es die sündige Mascarpone als Tiramisu oder pur mit Obst sein. Der Panettone, der berühmte hohe Hefekuchen mit Rosinen und Orangeat, stammt ursprünglich ebenfalls aus Mailand. Zwar wird er in ganz Italien hauptsächlich zur Weihnachtszeit gegessen, gilt aber als echter Souvenir-Tipp für Mailand-Urlauber!

Für solch ein Menü plus einer Flasche Wein muss man in Mailand 80 bis 90 Euro pro Person einplanen. Kleiner Mailand-Tipp: Neben den Speisen und Getränken werden auch das Besteck und das Brot in Rechnung gestellt (etwa 2,50 Euro pro Person). Ein angemessenes Trinkgeld erfreut die Kellner. Viele Lokale bieten auch leckere Mailänder Spezialitäten zu kleineren Preisen an. Besonders zur Mittagszeit lässt sich mit den Angeboten ein echtes Schnäppchen machen. Wer mal keinen Appetit auf italienische Köstlichkeiten haben sollte, findet in Mailand ebenso gute internationale Küche, zum Beispiel aus Indien, der Karibik, China oder Thailand. Mailands kulinarische Szene ist eben genauso bunt wie ihre Mode!

 

Bild: © Fotolia, 97096769, beatrice prève

Vom 05.07.2016  |  Kategorie: