Typisch Sardinien: Top-Sehenswürdigkeiten einer fantastischen Insel

Typisch Sardinien: Top-Sehenswürdigkeiten einer fantastischen Insel
„Chi venit da’e su mare furat“: Wer über das Meer kommt, ist ein Dieb. So sagt man auf Sardinien – und das aus gutem Grund. Immer wieder kamen Eindringlinge aus fremden Ländern, um die wunderschöne Mittelmeerinsel um ihre Reichtümer zu erleichtern. Punier, Römer, Pisaner, Genuesen, Spanier, Österreicher und schließlich Italiener vom Festland. Sie alle suchten auf Sardinien Gold und Silber, Kupfer und Blei.

Auch heute kommen „Eindringlinge“ nach Sardinien – aber mit friedlichen Absichten. Die Touristen, die die (nach Sizilien) zweitgrößte Insel im Mittelmeer besuchen, werden angelockt von einer wunderschönen Landschaft zwischen Sandstränden, Pinienwäldern und Berggipfeln. Wir stellen Sardiniens schönste Sehenswürdigkeiten vor! Die Jetset-Küste Costa Smeralda lassen wir dabei mal außen vor – die Gegend ist zwar überaus hübsch, aber auch überaus teuer.

Sardinien-Tipp Castelsardo

Zugegeben, Castelsardo ist auf Tourismus ausgerichtet. Aber das Städtchen an der Nordküste ist auch einer von Sardiniens schönsten Orten. Dominiert wird Castelsardo von dem genuesischen Kastell, das sich trutzig über den Rest der Siedlung erhebt. Von hier, gut 100 Meter über dem Meer, bietet sich eine fantastische Aussicht – an klaren Tagen lässt sich sogar Korsika erkennen. Unter der Festung reihen sich malerisch die Häuser der Stadt. Sehenswert ist auch die Kathedrale mit ihren Altarbildern, die teilweise dem namentlich nicht bekannten Meister von Castelsardo zugeordnet werden. In der Nähe von Castelsardo befindet sich der bizarr aussehende La Roccia dell’Elefante (Elefantenfels), der schon in der Bronzezeit als Kultstätte genutzt wurde.

Kolossale Schlucht: Gola Gorropu

Die tiefste Schlucht Sardiniens und eine der tiefsten Europas liegt in den Provinzen Ogliastra und Nuoro im Osten der Insel: Bis zu 400 Meter hoch erheben sich die Wände der kolossalen Gola Gorropu. Die anderthalb Kilometer lange Schlucht wurde von dem eher unscheinbar wirkenden Bach Riu Fiumineddu in Jahrtausenden in den Kalkstein des Supramonte-Gebirges gefräst. Eine Wanderung durch den Canyon ist nicht ganz ohne, sie beinhaltet einige steile Passagen. Aber dafür führt sie an einen von Sardiniens interessantesten Orten.

Sardinien-Urlaub-Tipp: La Maddalena

Wie ein Südseearchipel kommt La Maddalena daher – eine Inselgruppe ganz im Norden von Sardinien. 62 Inseln umfasst dieses kleine Naturwunder, davon sieben Hauptinseln. Um die 300 Buchten mit ebenso idyllischen wie feinsandigen Badestränden finden sich hier, das Wasser strahlt türkisblau und smaragdgrün. Seit 1994 ist die gesamte Inselgruppe ein Naturpark, in ihren Gewässern tummeln sich Delfine und Thunfische. Die Hauptinsel La Maddalena sollte man idealerweise auf der 20 Kilometer langen Rundfahrt „Strada Panoramica“ erkunden, die hinter jeder Kurve mit spektakulären Aussichten begeistert. Sicherlich eine von Sardiniens größten Sehenswürdigkeiten!

Älteste Siedlung Sardiniens: Nora

Die älteste Siedlung von Sardinien heißt Nora und liegt in Sardiniens Süden, nahe der Stadt Pula. Der Ort wurde vermutlich im 9. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet und später auch von den Puniern und Römern bewohnt. Teile der antiken Siedlung sind im Meer versunken, die meisten heute noch erhaltenen Relikte stammen aus der Römerzeit, darunter ein Theater, Tempel und Privatvillen mit gut erhaltenen Mosaikböden. Über den Hinterlassenschaften vergangener Kulturen erhebt sich der Torre del Coltelazzo, ein Wachturm aus dem 16. Jahrhundert.

Sardiniens Top-Sehenswürdigkeit: Su Nuraxi

Als Nuraghen werden die prähistorischen Turmbauten aus der späten Kupfer- und frühen Bronzezeit bezeichnet, die ganz Sardinien überziehen. Der mit einer Fläche von zwei Hektar größte Komplex dieser Art ist Su Nuraxi nahe der Ortschaft Barumini in der Provinz Sud Sardegna. Erst in den 1950ern freigelegt und 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, besteht Su Nuraxi aus einem Hauptturm, vier Türmen an den Ecken und sieben Türmen an einem zusätzlichen Mauerring. Von dem Dorf, das den Komplex einst umgab, sind noch Überreste von Wohnhäusern erhalten.

Bild: Fotolia, 171831934, Dziurek

Vom 03.11.2017  |  Kategorie: