Typisch Molise: Sehenswürdigkeiten einer unterschätzten Region

Typisch Molise: Sehenswürdigkeiten einer unterschätzten Region
Klein, aber fein könnte das Motto von Molise lauten. Die nach dem Aostatal zweitkleinste Region Italiens hat gerade mal eine Fläche von knapp 4.500 Quadratkilometern und 320.000 Einwohner. Aber dafür finden Besucher an der nur 35 Kilometer langen Adriaküste tolle Sandstrände. Und das Hinterland bietet jede Menge reizvolle Ziele für Naturliebhaber! Begleiten Sie uns auf einen Rundflug über Molises schönste Sehenswürdigkeiten – die Region wird als Urlaubsziel sträflich unterschätzt!

Region Molise erst seit 1963 eigenständig

Geografisch finden wir Molise zwischen den Abruzzen und Apulien, also in Mittelitalien zur Adria-Seite. Verwaltungstechnisch ist die Region in zwei Provinzen unterteilt: Campobasso mitsamt der gleichnamigen Hauptstadt sowie Isernia. Erst seit 1963 ist Molise eigenständige Region, zuvor gehörte sie zu den Abruzzen. Die Wirtschaft ist beinahe vollständig landwirtschaftlicher Natur.

In der Antike trotzten die hier und in den Abruzzen ansässigen italienischen Stämme der Samniter und der Marser lange Zeit den Römern, bevor sie sich unterwerfen mussten. Nach dem Niedergang des Römischen Reichs blieb der Landstrich teils unter byzantinischer, teils unter langobardischer Herrschaft, bis die Normannen die Region eroberten. Stauferkaiser Friedrich II. machte die Molise im Jahre 1221 zum Teil des römisch-deutschen Reiches. Ab 1807 galt Molise als autonome Provinz.

Molises Sehenswürdigkeiten von der Antike bis zum Mittelalter

Hinterlassenschaften der Samniter finden wir beispielsweise in Form eines Amphitheaters in Pietrabbondante: Der Ort war im 2. Jahrhundert v. Chr. das politische und kulturelle Zentrum des italienischen Stamms.

Geschichtlich interessierte Besucher der Region Molise können zudem eine Vielzahl von Schlössern (etwa in Pescolanciano), Wallfahrtskirchen und Abteien bewundern – darunter die Wallfahrtskirchen in Roccavivara und Castelpetroso. Empfehlenswert ist auch die Benediktinerabtei San Vincenzo in Volturno aus dem 8. Jahrhundert, eine von Molises größten Sehenswürdigkeiten. Teil der Historie der Molise sind zudem Tratturi: Auf diesem Wegenetz führten bereits samnitische Hirten ihr Vieh zu den Weideflächen Apuliens. Heute bieten die Tratturi die Gelegenheit zu faszinierenden Wanderungen durch unberührte Natur.

Überhaupt Wanderungen: Im gebirgigen Hinterland der Molise, teilweise dem Nationalpark der Abruzzen zugehörig, lässt es sich vorzüglich kraxeln, klettern und wandern. Auch Mountainbiker finden hier ein Paradies. Richtung Küste und zu Molises Stränden hin flacht die Landschaft ab, sodass auch „normale“ Fahrradfahrer eine gemütliche Tour starten können.

Campobasso: Bekannt aus Buch und Film

Molises interessantester Ort ist aber seine Hauptstadt Campobasso, die einige von Molises schönsten Sehenswürdigkeiten bereithält. Beispielsweise das Castello Monforte; eine mittelalterliche Festung, Mitte des 15. Jahrhunderts auf den Resten eines alten Kastells errichtet. Der Aufstieg zum Castello Monforte belohnt mit einen fabelhaften Blick über das gesamte Umland. Sehenswert sind auch die Palazzi der 50.000 Einwohner zählenden Stadt, zum Beispiel der Palazzo Municipale. Übrigens: Wenn Ihnen der Name Campobasso bekannt vorkommen sollte, Sie aber noch nie dagewesen sind, liegt das vielleicht an Jan Weiler: Der Schriftsteller siedelte seinen Bestseller „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ in diesem Ort an. Auch die Verfilmung mit Christian Ulmen in der Hauptrolle war ein Erfolg.
© Bild: Fotolia, 112247104, Enzoart

Vom 18.05.2018  |  Kategorie: